Pressemitteilung 29.09.2021 – Sperrfrist 1.10.2021, 10 Uhr
Freitag, 1. Oktober 2021 | 10-13 Uhr | NH Collection Hotel Dresden Altmarkt, An der Kreuzkirche 2, 01067 Dresden
Die Nationale Fachkonferenz der Kooperationspartner Bundesagentur für Arbeit, IQ Netzwerk
und Wirtschaft für ein Weltoffenes Sachsen e.V. stellt das strategische Zukunftsthema der Fachkräftegewinnung in den Fokus, weil der Aufbau zusätzlicher Beschäftigung durch eine verbesserte Erwerbsintegration ein bedeutsamer Schlüssel zur wirtschaftlichen Dynamik ist. Kurz nach der Bundestagswahl setzt die Fachkonferenz ein Zeichen für gelingende Erwerbsmigration in Deutschland und Sachsen und zeigt, dass die Mehrzahl der Sachsen willkommen sagt zu den Menschen, die mit uns leben und arbeiten wollen.
Das strategische Zukunftsthema der Fachkräftegewinnung wird weiter an Dynamik gewinnen, weil in Deutschland bis 2030 rund zwei Millionen Fachkräfte fehlen werden – in Sachsen werden rund 320.00 qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen fehlen. Es braucht zukunftstaugliche wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen unter Einbeziehung der Unternehmen, der Sozialpartner, der Zivilgesellschaft und der Politik, um den Wohlstand im Land zu sichern.
Die Migration von Arbeitskräften in den deutschen Arbeitsmarkt wird als ein zentraler Lösungsansatz für die Kompensation anerkannt. Deshalb trat 2020 in Deutschland das Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft.
Burkhard Jung, Präsident des Deutschen Städtetages und Oberbürgermeister der Stadt Leipzig und Mitdiskutant in der Fachkonferenz: „Deutschland braucht dringend Fachkräfte in allen Branchen. Allein in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Soziales fehlen in den kommenden Jahren hunderttausende gut ausgebildete Menschen. Schätzungen zeigen uns, dass in den kommenden Jahren 230.000 Fachkräfte in den Kitas und 300.000 Pflegende im Bereich der Gesundheit fehlen werden. So viele Menschen können wir in Deutschland weder finden noch ausbilden. Es ist höchste Zeit, in anderen Staaten der Europäischen Union und in Drittstaaten strukturiert, effizient und schnell Fachkräfte anzuwerben und vor Ort die Ausbildung zu unterstützen. Und die Verfahren zur Anerkennung von Berufserfahrungen müssen bei uns schneller werden. Dafür müssen jetzt die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden.“
Wie kann es also in Zukunft besser gelingen, Fachkräfte für den attraktiven Lebens- und Arbeitsort Deutschland zu gewinnen und eine gelebte Willkommenskultur zu etablieren?
„Viele gute Angebote und das Engagement von einzelnen Menschen und Organisationen laden ein, in Sachsen zu leben und zu arbeiten. Diese Angebote gilt es, zu stärken und zukunftsfähig zu machen,“ so Reinhilde Willems, Geschäftsführerin Operativ der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit. „Die Voraussetzungen für die Zuwanderung wurden nicht zuletzt mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz erleichtert. Kooperationen, Standards und gemeinsame Ziele zahlen darauf ein, den Weg ins Arbeitsleben und unsere Gesellschaft verbindlich und verständlich zu gestalten.“
Robert Czajkowski, Vorstandsprecher im Verein Wirtschaft für ein Weltoffenes Sachsen: „Weltoffene Unternehmen integrieren Menschen in Arbeitsprozesse aus sachlicher Notwendigkeit und aus unternehmerischer und zivilgesellschaftlicher Verantwortung. Die Unternehmen, die diesen Blick noch nicht haben, benötigen die politische Flankierung der Erwerbsmigration. Gute Bausteine dafür können das gerade in Arbeit befindliche Sächsische Integrations- und Teilhabegesetz und das zu etablierende Fachkräfte-Standortmarketing des Freistaates Sachsen sein.“ Dr. Friederike Warkus, Mitglied des Vorstandes des Hightech-Netzwerkes Silicon Saxony und SAP SE ergänzt: „Sachsens High-Tech-Branche steht in besonderem Maße für die Fortschrittlichkeit und intellektuelle Leistungsfähigkeit Deutschlands. Sie hat ausgezeichnete Wachstumschancen, wie beispielsweise die aktuelle Diskussion um den Chip-Mangel zeigt. Für solch ein Wachstum braucht es allerdings vor allem eines: gut ausgebildete Fachkräfte.“
„Nur in neuen Verantwortungskooperationen, in neuen Verständnissen der gemeinsamen Zielerreichung, in neuen Wahrnehmungen der Dringlichkeit der Themen und der unabdingbaren Konstanz des Tuns kann es gelingen, Zuwanderung als wirksames Element der Fachkräftesicherung für Sachsen zu etablieren und auszubauen.“ sagt Kay Tröger, Koordinator im IQ Netzwerk.
Auf dem Podium begrüßen wir unter anderem Staatsminister Martin Dulig: „Für die künftige Sicherung unseres wirtschaftlichen Wohlstands brauchen wir ausländische Fachkräfte. Die Basis dafür ist tatsächlich gelebte Willkommenskultur und eine weltoffene Gesellschaft. Diese Aufgabe erfordert besonderes persönliches Engagement von uns allen.“
„Die Anerkennung mitgebrachter Fähigkeiten und im Ausland erworbener Abschlüsse ist ebenso elementar für einen erfolgreichen Zugang zum Arbeitsmarkt wie die sich meist daran anschließende Anpassungsqualifizierung. Genau hier bestehen die landespolitischen Möglichkeiten, die bestehenden Angebote des Bundes zu erweitern, zu vernetzen und zu flankieren. Und zugleich mit der Unternehmerschaft einen Dialog darüber zu führen, wie staatliches und unternehmerisches Engagement in dieser Frage Hand in Hand gehen,“ so Sebastian Vogel, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Soziales, Gleichstellung und gesellschaftlichen Zusammenhalt, in dessen Verantwortung das neue Sächsische
Integrations- und Teilhabegesetz erarbeitet wird.
Die Fachkonferenz „Fachkräfte finden & binden – zwischen Wunsch und Wirklichkeit“ der Kooperationspartner
Bundesagentur für Arbeit, IQ-Netzwerk und Vereins Wirtschaft für ein Weltoffenes Sachsen diskutiert
diese Themen und regt den Praxistest an.
Über den Verein WIRTSCHAFT FÜR EIN WELTOFFENES SACHSEN e.V.
Unser Verein „Wirtschaft für ein Weltoffenes Sachsen“ übernimmt seit seiner Gründung Ende 2016 gesellschaftliche Verantwortung und zeigt Haltung in der breiten Öffentlichkeit, bei den Kunden und in den eigenen Belegschaften. Sächsische Unternehmen sehen durch ausländer- und fremdenfeindliche Übergriffe und die damit verbundene mediale Berichterstattung eine Gefährdung der wirtschaftlichen und unternehmerischen Potentiale des Wirtschaftsstandortes Sachsen.
Der Verein „Wirtschaft für ein Weltoffenes Sachsen“ will diesen Tendenzen entgegenwirken, u. a. als Netzwerk mit dem klaren Bekenntnis für Weltoffenheit und Internationalität im Freistaat Sachsen. Der Verein möchte sich konkret einbringen, um die vorhandenen großen Potentiale der sächsischen Wirtschaft zu stärken und auszubauen, zum Nutzen für die gesamte Gesellschaft.
Ansprechpartner für weitere Informationen:
Geschäftsstelle
Nationale Fachkonferenz „Fachkräfte finden & binden – zwischen Wunsch & Wirklichkeit“
c/o Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen e. V.
Königstraße 4
01097 Dresden
Tel: +49 351 89 69 87-50
info@www.welcomesaxony.de