Am 13.04.2024 startete eine kleine Delegation der Stadt Leipzig ihre Reise nach Äthiopien. Addis Abeba, die Megacity im Osten des afrikanischen Kontinents ist seit 20 Jahren Partnerstadt Leipzigs. Die Delegation – bestehend aus Mitarbeitenden des städtischen Referats für Internationale Zusammenarbeit und des Referats für Migration und Integration, sowie der Leiterin des Haus Steinstraße und einer Universitätsprofessorin – strebt die Neuauflage eines NAKOPA-Projektes (Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte) an. Dabei arbeiten die beiden Kommunen eng zusammen, um gemeinsam Projekte für nachhaltige Entwicklung zu etablieren. Hier ein Rückblick zum vorangegangenen Projekt. Das neue Projekt steht unter dem Fokus der Inklusion und schließt auch den Themenschwerpunkt Migration ein.
Das Thema der legalen Migration aus Drittstaaten nach Deutschland ist schon seit langem eine Kernthema der Fachinformationszentren Zuwanderung in Leipzig, Dresden und Chemnitz. Als sich die Möglichkeit eröffnete, dieses Feld konkret mit Institutionen im Ausland zu bearbeiten, lag es nahe unsere Mitarbeiterin Franziska Stürmer, die 2013 ein Auslandssemester in Addis Abeba absolvierte, an der Reise zu beteiligen.
Für eine erste Abstimmung zur Neuauflage des NAKOPA-Projektes fand ein zweitägiger Workshop gemeinsam mit über 15 lokalen Organisationen und Mitarbeitende der Stadtverwaltung aus Addis Abeba statt, um Projektideen zu sammeln und zu konzipieren. Dabei entstanden konkrete Ideen zur inklusiven Ausgestaltung des Ausbildungswesens (TVET Colleges) für Menschen mit Benachteiligung, zur Gestaltung eines barrierefreien Open Space und der Gestaltung legaler Migration zum Zweck der Erwerbstätigkeit oder Ausbildung aus Äthiopien.
Zahlreiche Gespräche mit verschiedenen Institutionen, die in den Themenfeldern Inklusion und Migration tätig sind, eröffneten uns umfangreiche Einblicke in die lokalen Strukturen. Unsere vielseitig aufgestellte Delegation konnte die Vorhaben außerdem bei der Deutschen Botschaft, dem äthiopischen Staatsministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und der Ethiopian Investment Commission – EIC vorstellen.
Besonders eindrucksvoll war die gelebte Inklusion in Schulen, wo Kinder mit besonderen Bedürfnissen, körperlichen und geistigen Benachteiligungen, ganz selbstverständlich in die Klassen integriert sind. Auch die Arbeit der NGO Together beeindruckte mit Betreuungsprogrammen für Kinder blinder Eltern, Arbeitsgelegenheiten für Menschen mit Behinderung und Patenschaftsprogrammen.
Die ereignisreiche Woche hinterließ viele Eindrücke und motiviert zum gemeinsamen weiterführenden Austausch und zu spannenden Projekten in der Zukunft. Wenn Sie mehr Interesse an dem Thema haben, kommen Sie gern auf uns zu (fstuermer@welcomesaxony.de).